avanta auf der Infomesse für Alleinerziehende

Knapp 400 Alleinerziehende sind der Einladung vom Jobcenter München gefolgt und haben sich am 10.07.2019 auf der Infomesse für Alleinerziehende an 34 Ständen über Chancen und Perspektiven in ihrer Lebenssituation informiert. avanta war wieder mit einem eigenen Stand dabei und hat das Coachingprojekt „Kurz vor 3“ vorgestellt, das Mütter und Väter mit Kindern unter drei Jahren berät. Auch die kaufmännische Qualifizierungsmaßnahme avanta Steps stieß am eigenen Stand und am Gemeinschaftsstand des Verbunds Perspektive Arbeit der LH München auf reges Interesse.

Wie kann ich mit Kind wieder in das Berufsleben einsteigen? Wer hilft mir, wenn mein Kind krank ist und ich arbeiten muss? Wo kann ich meine Deutschkenntnisse aufbessern? Was gibt es für Fortbildungsangebote in der Stadt?

Alleinerziehende haben einen komplizierten Alltag und viele Fragen. Immerhin 20 Prozent der Münchner Haushalte mit Kindern sind Alleinerziehenden-Haushalte, also etwa 27 000. Rund 7200 der Alleinerziehenden erhalten Leistungen von Jobcenter München und 95 Prozent davon sind Frauen.

Knapp 400 der Betroffenen haben sich am 10. Juli im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit eingefunden und konnten auf vielfältige Weise erfahren, dass ihre Fragen beantwortet werden. An 34 Ständen gab es Informationen, Hilfsangebote und neue Perspektiven für das Leben allein mit Kind.

Dieses Angebot machte das Jobcenter zum neunten Mal in Folge. Der Zulauf zu dieser Veranstaltung ist Erfolg und Mahnung zugleich. Mahnung, dass sich an der Situation von Alleinerziehenden trotz aller Bemühungen kaum etwas geändert hat. „Über 40 Prozent der Alleinerziehenden in München sind von Armut betroffen oder akut bedroht! Damit sind sie die gesellschaftliche Gruppe, die am stärksten von Armut bedroht ist!“ Damit wies Sabine Kellig von der Gleichstellungsstelle für Frauen der Stadt München bei der Veranstaltungseröffnung auf ein zwar bekanntes aber trotzdem unvermindert großes Problem hin.

Alleinerziehende haben enorme Ressourcen

Obwohl alleinerziehend eine weitverbreitete Familienform ist, gelten Ein-Eltern-Familien immer noch nicht als „normale Familie“. Alleinerziehend, so Kellig, werde oft automatisch mit Problemen und Defiziten gleichgesetzt, gesellschaftlich erfährt diese Familienform keine Anerkennung. Oft werden die besonderen Belange von Alleinerziehenden nicht explizit mitbedacht. Genau diesem Problem möchte die Infomesse etwas entgegensetzen. Gebündelt und aus erster Hand erfahren Betroffene hier, wo und wie sie Unterstützung bekommen können.

So bietet avanta mit seinem Coachingprojekt „Kurz vor 3“ Beratung und berufliche Orientierung für Mütter und Väter mit Kindern unter drei Jahren. Die kaufmännische Qualifizierungsmaßnahme „avanta steps“ nimmt speziell auf alleinerziehende Frauen und ihre Bedürfnisse Rücksicht. Diese und viele anderen Maßnahmen helfen, die enormen Ressourcen auszuschöpfen, über die alleinerziehende Eltern verfügen. Denn, so ist Kellig überzeugt, „die meisten kriegen es gut hin, alleine den Alltag mit Kindern zu bewältigen, alleine den Lebensunterhalt der Familie zu sichern, alleine berufliche Anforderungen zu meistern und eventuell zusätzlich eine Trennung zu verkraften.“ Dazu braucht es viel Kraft, Stärke und Durchhaltevermögen und von diesen Ressourcen kann jeder Arbeitgeber nur profitieren.

Weiterführende Informationen:

Beitrag auf München TV

Website des Jobcenters München für Alleinerziehende

„Oft werden die besonderen Belange von Alleinerziehenden nicht explizit mitbedacht. Genau diesem Problem möchte die Infomesse etwas entgegensetzen.“ Sabine Kellig von der Gleichstellungsstelle für Frauen der Stadt München bei der Veranstaltungseröffnung der Infomesse für Alleinerziehende. (© avanta München e. V.)