Die Unterstützerin
Was haben eine Diplom-Kauffrau und eine Heilpraktikerin für Psychotherapie beruflich gemeinsam? Nichts, könnte man meinen. Für Diana Nunius berufliche Tätigkeit verbinden sich diese beiden sehr unterschiedlichen Qualifikationen allerdings zu einer untrennbaren Einheit und bilden das Fundament, vom dem aus sie täglich neuen Herausforderungen begegnet.
Als Diplom-Kauffrau kalkuliert sie für den avanta Lettershop Angebote für eine qualitätsbewusste Kundschaft, plant passgenau getaktete Produktionsprozesse und behält den Überblick über den Personaleinsatz, Wareneingang, Warenausgang, Lagerhaltung und vieles mehr. Der Lettershop ist allerdings nicht irgendein Dienstleister für Arbeiten im Dialogmarketingbereich wie Direktadressierung, Etikettierung, Kuvertierungen oder auch Kit Packaging. Als berufsbezogener Ausbildungs- und Integrationsanbieter hilft der Lettershop gleichzeitig Frauen im Arbeitsleben (wieder) Fuß zu fassen. Kaum etwas wirkt so stabilisierend in einer persönlichen Krisensituation wie Arbeit und eine sinnvolle Beschäftigung. Und so finden Frauen, die aus dem Gleichgewicht geraten sind, hier einen geschützten Raum, in dem die beruflichen Ansprüche portioniert und an ihre individuelle Befindlichkeit angepasst sind.
Genau an dieser Stelle ist es ihre psychotherapeutische Ausbildung, die Frau Nunius im täglichen Miteinander mit den Frauen ungemein zugutekommt. Verständnis, Geduld und ein umfassendes Gefühl für andere Menschen sind nötig, um zu motivieren, zu stützen, zu vermitteln und zu begleiten. Als über längere Strecken alleinerziehende Mutter zweier Söhne hat sie ohnehin viel Verständnis für die Situationen ihrer Teilnehmerinnen und weiß aus eigenem Erleben, wie sich eine Krise anfühlt. Und sie weiß, wie gut es tut, wenn Hilfe da ist, die man annehmen darf.
Lettershop als wirklichkeitsnahes Übungsfeld
Die Kunst bei alledem ist, den Druck, den Frau Nunius als Dienstleister den Kunden gegenüber verspürt, nicht eins zu eins an die Frauen weiterzugeben. Termine müssen eingehalten und die hohen Qualitätsansprüche umgesetzt werden – trotzdem darf niemand in ihrem Team in die Überforderung geraten, weil das wiederum Krisen provozieren könnte. Nach acht Jahren bei avanta ist sie aber routiniert genug, diese oft widerstreitenden Herausforderungen zu vereinen. Und so ist bisher noch jeder Auftrag termingerecht fertiggestellt worden. „Die Frauen finden bei uns ein wirklichkeitsnahes Übungsfeld, in dem sie lernen dürfen und sich jederzeit Unterstützung holen können. Gleichzeitig erfahren sie, wie wichtig ihr persönlicher Beitrag für das Unternehmen ist. Für diese Erfahrung komme ich jeden Morgen gerne her“, beschreibt sie ihre eigene Motivation.
Manchmal gibt es natürlich auch Momente, in denen selbst Frau Nunius nervös wird. Zu viele Aufträge in zu kurzer Zeit, zu viele Fragen auf einmal und dann womöglich auch noch schlechtes Wetter. Dann setzt sie sich zu Hause an ihre Nähmaschine und näht schöne Dinge aus bunten Stoffen für sich und ihre Familie. Oder sie geht in den Wald, ihren persönlichen Kraftort und tankt dort Energie für den nächsten Sturm.
