avanta schafft Bildungschancen für Alleinerziehende

Mit am häufigsten waren im vergangenen Jahr 2020 Alleinerziehende von finanziellen Problemen im Zuge der Pandemie betroffen. Das ist das Ergebnis eines Datenreports über ungleiche Lebensbedingungen und die Folgen von Corona, den das statistische Bundesamt 2021 herausgegeben hat.

Das deckt sich mit den Beobachtungen und Erfahrungen, die die Mitarbeiterinnen von avanta tagtäglich in der Krise machen. Viele der Teilnehmerinnen sind alleinerziehende Mütter in manchmal besonders komplizierten Lebensumständen. Hier braucht es schon in normalen Zeiten viel Unterstützung und Einfühlungsvermögen, um die Teilnehmerinnen durch ihre Maßnahme zu begleiten. Das allein reicht allerdings nicht. Um besonders bedürftigen Teilnehmerinnen soziale Teilhabe auch in Pandemiezeiten zu ermöglichen, brauchte es in den vergangenen Monaten vielfach auch technische Unterstützung. Konkret waren das altersschwache Laptops aus dem avana Altbestand, die die Verbindung einzelner Teilnehmerinnen zur Außenwelt sicherstellten. Dank einer größeren Spende am Jahresende konnten sogar einige neue Geräte angeschafft und an Teilnehmerinnen verliehen werden.

Zukunftsplanung in der Krise

So haben es trotz der widrigen Umstände zehn Umschülerinnen im letzten Jahr geschafft und dürfen sich seit ihrer Prüfung „Kauffrau für Büromanagement“ nennen. Sechs von ihnen sind bereits dauerhaft im Berufsleben angekommen. Das ist angesichts der zurzeit deutlich erschwerten Bewerbungsbedingungen umso bemerkenswerter.

Damit stemmt sich avanta mit aller Kraft der Tatsache entgegen, dass materielle Voraussetzungen die Bildungschancen beeinflussen. Denn Familien mit höherem Einkommen besitzen im Durchschnitt mehr Endgeräte, während Familien mit niedrigen Einkommen oft nicht für jedes Kind einen Computer haben. So gab es 2020 in der untersten Einkommensgruppe unter 2.000 Euro durchschnittlich zwei Geräte pro Familie.

Hinzu kommt, dass in Deutschland die Bildungschancen stark von der sozialen Herkunft abhängen. Zwei von drei Kindern an Gymnasien haben Eltern, die selbst Abitur haben. Aber nur 8 Prozent der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten haben Eltern, die als höchsten Schulabschluss einen Hauptschulabschluss oder gar keinen allgemeinbildenden Schulabschluss besitzen.

avanta schafft Bildungschancen

Mit vielfältigen, teilweise ineinandergreifenden Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen schafft avanta Bildungschancen und versucht diese gesellschaftlichen Ungleichheiten ein wenig auszugleichen. So können sich die Teilnehmerinnen auch in schwierigen Zeiten Stück für Stück eine berufliche Zukunft erarbeiten – für sich selbst und damit auch für ihre Kinder.

Der Datenreport wird herausgegeben vom Statistischen Bundesamt (Destatis), dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Zusammenarbeit mit dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP). Er erscheint als Publikation der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).